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Ratgeber

Interessante Ratgeber rund um die Schufa

29.06.2022

Aktuell sind es vor allem Sparer, die sich über die guten Nachrichten der Europäischen Zentralbank aus Frankfurt am Main zu steigenden Leitzinsen freuen dürfen. Schon Anfang Juli wird es erstmals seit mehr als zehn Jahren eine Anhebung gehen. EZB-Chefin Christine Lagarde verspricht sich davon ein wichtiges Instrument im Kampf gegen die anhaltend hohe Inflation. Ob dies gelingen wird, diesbezüglich zeigen sich aktuell nicht alle Experten überzeugt. Was mit Blick auf klassische Bank-Finanzprodukte wie Festgeld und Tagesgeld schrittweise positive Folgen haben wird, dürfte für Kreditnehmer weniger erfreuliche Folgen haben. Auch für ältere Darlehensnehmer. Ein hartnäckiges Gerücht besagt, dass diese Zielgruppe seit jeher nur mit Mühe Finanzierungen erhält und im Falle einer Bewilligung oftmals mehr als jüngere Kunden zahlen müssen. Eine Studie des Verbraucherportals Verivox hat sich eingehend mit besagtem Gerücht befasst und kommt für die vergangenen Jahren zu einem ganz anderen Ergebnis.

Ratenkredit für Senioren

Seniorenkredite galten lange als „Mangelware“ auf dem Kreditmarkt

In der Tat galt die Suche nach einem Darlehen im Alter seit vielen Jahren als eines der schwierigsten Unterfangen überhaupt. Auch wenn Banken und Kreditinstitute offiziell meist nicht explizit auf ein hohes Alter als Ablehnungsgrund hinwiesen, finden doch weiterhin in vielen Verträgen eine eindeutige Altersobergrenze Erwähnung. Die Analyse aus dem Hause Verivox aber zeigt nun: Mit etwas Glück erhalten ältere Antragsteller bei der Kreditaufnahme sogar bessere Konditionen als ihre jüngeren „Leidensgenossen“, die auf ein Darlehen angewiesen sind. Für die Studie haben die Experten Daten aus dem Jahr 2018 und die bisherigen Informationen zu beantragten Ratenkrediten 2022 auf der eigenen Plattform bis zum Ende des Monats Mai ausgewertet. Mit Blick auf die ermittelten Zinssätze verwendet die Analyse zu jeder einzelnen Darlehensanfrage das Angebot mit dem jeweils niedrigsten Zinsangebot. Auf Basis all dieser Zinsdaten berechneten die Experten zuletzt den sogenannten Median.

Wissenswert hierzu:

Etwa jeder zweite Interessent konnte sich diesen Medianzins oder sogar einen besseren Zins sichern. Die Einstufung als „Senioren“ erfolgte für alle Portalnutzer, die bei Antragstellung älter als 65 Jahre waren.

Ältere Kreditnehmer zahlen vielfach sogar weniger für Ratenkredite

Angesichts der landläufigen Meinung, Ratenkredite für Senioren seien zwangsläufig teuer, fällt die Erkenntnis für viele Leser vermutlich überraschend aus. Die Berechnungen zu Seniorendarlehen zeigen nämlich, dass ältere Menschen im Mittel bei der Kreditverzinsung um elf Prozent günstiger in den Genuss eines Ratenkredits kommen als der Durchschnitt aller Verivox-Kreditnehmer. Zum Vergleich: Wer älter als 65 Jahre war, zahlte für einen Ratenkredit in den besagten Zeiträumen 2,85 Prozent. Die Gesamtgruppe musste sich im Mittel mit 3,19 Prozent pro Jahr abfinden. Verivox Finanzvergleich-Geschäftsführer Oliver Maier hat dafür eine einleuchtende Erklärung parat. So seien Senioren für Kreditinstitute gerade in Zeiten wirtschaftlicher Anspannung eben doch eine „attraktive Kundengruppe“. Ein wesentlicher Grund ist ohne Frage, dass bei Senioren das typische Ausfallrisiko einer drohenden Arbeitslosigkeit entfällt. Renten und Pensionen gelten als krisensicheres Einkommen.

Freilich gilt dies nicht für alle älteren Antragsteller. Das Thema Altersarmut darf allgemein nicht unterschätzt werden. Allgemein aber vergeben Banken Kredite an Senioren eben der geringeren Ausfallrisikos. Häufig zu günstigeren Konditionen, wie die Auswertung verdeutlicht.

Wenigstens ein Angebot für zwei Drittel älterer Nutzer des Portals

Ein interessantes Ergebnis zeigt die Analyse weiterhin bezüglich der Kreditchancen. Hier heißt es, 66 Prozent aller Senioren, die über die Plattform eine Kreditanfrage gestellt haben, hätten wenigstens von einer Bank ein Angebot für einen Ratenkredit erhalten. In der Gruppe aller potenziellen Darlehensnehmer hat die durchschnittliche Quote mit 68 Prozent nur leicht über diesem Wert gelegen. Von einem wirklichen Unterschied kann also keine Rede sein. Mehr als ein Mythos ist das vermeintliche Kreditdilemma der Altersgruppe der Ü-65-Jährigen somit zumindest mittlerweile und beim Anbieter Verivox nicht.

Banken reagieren auf den großen Bedarf älterer Menschen und bessern nach

Verivox-Chef Maier verweist im Zusammenhang mit der Publikation jedoch zugleich auf eine veränderte Ausgangssituation für ältere Kreditinteressenten. Zahlreiche Kreditinstitute hätten in den vergangenen Jahren die Zeichen der Zeit und damit den Bedarf älterer Kunden erkannt. In der Folge haben Banken Senioren-gerechte Anpassungen früherer Richtlinien zur Vergabe von Ratenkredit vorgenommen und so für bessere Rahmenbedingungen gesorgt. Beim Thema Kreditrückzahlung gilt jedoch immer noch: In aller Regel sehen Seniorenkredite eine vollständige bis zum Alter von 75, maximal von 80 Jahren vor.

Längere Maximallaufzeiten für Ratendarlehen gerade im Alter

Was Darlehenssummen und -laufzeiten betrifft, präsentiere sich das Gros der Banken aber weitaus flexibler als früher. Laut Verivox lag die Obergrenze für Kreditlaufzeiten vor fünf Jahren bei durchschnittlich 55 Monaten. Bis Ende Mai 2022 stieg der Wert auf bis zu 68 Monate. Der Gesamtdurchschnitt für alle Kunden des Portals liegt wiederum mit 67 Monaten darunter. Durch die besseren Möglichkeiten zur Gestaltung der Laufzeiten sei auch die durchschnittlich vergebene Darlehenssumme deutlich gestiegen.

Starker Anstieg durchschnittlicher Kreditsummen im Seniorenbereich binnen fünf Jahren

2018 betrug der Kreditbetrag im Schnitt 12.293 Euro, zum Ende des Analysezeitraums hingegen bei 17.407 Euro. Diese Entwicklung geht auf der anderen Seite mit höheren Kosten für Darlehensnehmer im Seniorenalter einher. So bedeute eine Laufzeit von sechs Jahren bei einer Kreditsumme von 17.000 Euro und dem Median-Zins von 2,85 Prozent gegenüber einer vierjährigen Laufzeit Mehrkosten von 1.495 Euro. Für die zwei zusätzlichen Jahre werden als 501 Euro mehr fällig. Der Verivox-Experte spricht sich trotz dieser höheren Kreditkosten bei einer längeren Rückzahlungsphase eindeutig für eine bedarfsgerechte Finanzierungsplanung aus. Durch längere Laufzeiten lasse sich die Belastung durch monatliche Kreditraten merklich reduzieren.

Diesen Hinweis sollten sich vor allem neue Kreditnehmer zu Herzen nehmen, die in der momentanen Zeit stetig steigender Energie- und Lebenshaltungskosten auf einen Ratenkredit angewiesen sind. Über Sondertilgungen könnten Kreditnehmer wie gewohnt vorzeitig für eine schnellere Rückzahlung sorgen. Verzichten Banken auf Vorfälligkeitsgebühren, gelingt die schnellere Tilgung sogar gebührenfrei.

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